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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 96

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
96 verfolgt und bald eingeholt, aber nicht gelobtet, weil die Verbündeten geschworen hatten, ohne Noth kein Blut zu vergießen. Sie ließen ihn bes-halb schwören, den Boben der Schweiz nie wieber zu betreten, und ihn dann über die Grenze ziehen. Auch die übrigen Burgen der Vögte wurden genommen, und nach wenigen Tagen war kein Zwingherr in dem Lanbe zu finden. Da loderten die Feuer der Freiheit auf den Bergen, und alle dankten Gott, daß er ihnen beigestanden hatte. Zwar mußten die Schweizer von der Rachsucht und dem Zorn des Kaisers das Schlimmste befürchten; aber ehe dieser seine Absicht, die „elenden Hirten" zu züchtigen, ausführen konnte, ward er von seinem eigenen Neffen ermordet. 45, Johann Gutenberg (1440). 1. Für die Bilbnng der Völker ist keine Erfindung wichtiger gewesen, als die Buchbruckerkunst. Wir verdanken bieselbe einem Deutschen, dem Johann Gutenberg, der einer vornehmen Familie in Mainz angehörte. Als baselbst ein Aufruhr ausbrach, flüchtete er und nahm in Straßburg seinen Wohnsitz. Hier beschäftigte er sich mit der Kunst, Spiegel zu machen und Steine zu schleifen; außerbem betrieb er noch eine Kunst, die er aber geheim hielt, und welche wahrscheinlich in den ersten Versuchen, Bücher zu drucken, bestand. 2. Schon vor Gutenbergs Zeit kannte und übte man die Holzschneidekunst. Man schnitt nämlich in glatte Holztafeln erhabene Bilder, besonders Heiligenbilder, bestrich sie mit Farbe und brückte sie sodann auf Papier. Später fügte man den Bildern auch Reime und Sprüche bei, ja man kam in dieser Weise bahin, ganze Bücher zu brücken. Bei diesem Verfahren mußte man aber so viele Holztafeln anfertigen, als das Buch Seiten hatte, und für jedes neue Buch waren neue Tafeln nöthig. Da kam Gutenberg auf bett Gedanken, die Buchstaben einzeln aus Holz zu fchneiben und zu Wörtern zusammenzusetzen. Aber er sanb bald, daß sich die Holzbuchstaben leicht abnutzten, und daß es doch eine entsetzliche Mühe verursachte, so viel Buchstaben aus Holz zu schneiden, als zu einem größeren Buche nöthig waren. Er sann nun barauf, Buchstaben aüs Metall, Blei, Zinn ober Kupfer zu machen. Dazu gehörte aber viel Gelb. Um basielbe zu erlangen, verbanb er sich, nachdem er wieder nach Mainz übergesiedelt war, mit einem reichen Goldarbeiter Johann Faust, der ihm das Gelb zu einer Druckerei vorschoß. Hätte Gutenberg es mit einem ehrlichen Manne zu thun gehabt, so hätte aus btefer Verbindung endlich der Lohn für seine Mühen hervorgehen können; allein Faust dachte > nur an Geldgewinn und erblickte in Gutenberg nur den Mann, den er gebrauchen konnte. 3. Das erste Werk, das Gutenberg druckte, war die Bibel. Er begann bett Druck int Jahre 1452, aber er würde erst nach vielen Mühen und Kosten int Jahre 1455 vollendet. Um. diese Zeit war auch Peter Schösser aus Germersheim in die Verbindung mit Gutenberg

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 97

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
97 und. Faust getreten. Schösser war ein sehr geschickter Mann, der besonders die Schönheit der Buchstaben hervorzubringen vermochte und die Herstellung noch bauerhasterer Buchstaben ersann. Faust erkannte die Brauchbarkeit Schössers, und ba er den falschen Gebanken schon mit sich herumtrug, sich von Gutenberg zu trennen und die Vortheile des Druckes allein für sich zu gewinnen, so suchte er den Schösser recht an sich zu ziehen und gab ihm seine Tochter zur Frau. Jetzt, wo Gutenberg nach langen Mühen und Opfern am Ziele war, sollte den wackeren Mann der härteste Schlag treffen. Faust verlangte plötzlich von Gutenberg fein ihm bargeliehenes Kapital sammt allen Zinsen, die er ihm münblich erlassen hatte. Ta der arme Gutenberg nicht bezahlen konnte, so erhielt Faust auf gerichtlichem Wege die Druckerei mit sämmtlichen Gerätschaften. 4. Nun stand Gutenberg bettelarm und verlassen in der Welt. Mit wehmüthigem Herzen wanberte er wieber nach Straßburg und bot alles auf, um die nöthigen Gelbnuttel zu einer neuen Druckerei zu erlangen. Aber es war vergebens. Als der arme Mann am Raube der Verzweiflung stand, schien ihm noch einmal ein Glücksstern auszugehen. Er kam in Verbindung mit einem Mainzer Rathsherrn, Namens Konrad Humery, der sich bereit finden ließ, die Geldmittel zu feinem Unternehmen in Mainz vorzuschießen. Hier druckte er die Psalmen. -3m übrigen weiß man von Gutenbergs i'eben nur noch, daß er etwa 1465 von Adols von Nassau in den Adelstand erhoben wurde und am 24. Februar 1468 starb. In der alten Franziskanerkirche in Mainz wurde er begraben, wo ihm ein braver Anverwandter einen Denkstein fetzte. Erst in unserer Zeit (1837) hat man ihm in Mainz ein würdiges Denkmal errichtet. 46. Christoph Kolumbus (1492). 1. Seit den Tagen des Alterthums galt das ferne Indien für das Land der Wunder, in welchem man unübertreffliche Kunstwerke, unermeßliche Reichthümer au Gewürz, Seide, Baumwolle, Edelsteinen u. f. w. fand, loch bis zum 15. Jahrhundert nach Christo kannte man keinen anderen Weg dahin, als den Landweg über Aegypten, der sehr langwierig und auch sehr gefährlich war. Schon mancher hatte darüber nachgedacht, ob mau nicht durch Umschissung Afrikas schneller und ungehinderter nach Indien gelangen könnte. Hauptsächlich waren es die Portugiesen, die^ sich mit diesem Plane beschäftigten. Es gelang dem portugiesischen Prinzen Heinrich dem Seesahrer, nach und nach die ganze West-kaste Afrikas zu entdecken. Nach dem Tode desselben sandte der König Johann 11. einen kühnen Mann, Bartholomäus Diaz, zur Entdeckung des Seeweges nach Indien aus. Dieser kam mit ver Nachricht, die äußerste Spitze von Afrika gesehen zu haben, zurück. Ueberzeugt, daß es jetzt nicht mehr schwer sei, das ersehnte Indien aufzufinden, gab erklungen a. d. Weltgcsch. 7

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
r~~ Mufterschrei-Hefte von i. Hoffmeyer. Deutsch. Heft 1-6. Latein, Kest 1-6. ä Heft 1% Sgr. Diese progressiven Schreibhefte — seit langem von allen Lehrern lebhaft gewünscht — von dem im Schreib-Unterricht rühmlichst bekannten Autor im steten Einverständniß mit vielen Schreiblehrern unserer Provinz entworfen, sind auf Grund jahrelanger Vorstudien ausgearbeitet. Die zahlreichen Einführungen, wie die offictelle Empfehlung Hefte sind wohl genügende Beweise für die Güte und Brauchbarkeit. Lehrer, die diese Hefte kennen lernen wollen, belieben sich entweder Verleger oder an irgend Cwv Wandlung betreffs Übersendung 'e-Exemplaren zu ny trg. ' n.

4. Mittlere Geschichte - S. 17

1892 - Leipzig : Reisland
— 17 — folgenden Jahre (962) ging er nach Rom, roo ihn der Papst Johann Xii. feierlich zum römisch enkaiser krönte. Seitdem blieb die römische Kaiserwürde mit dem deutschen König-tume vereinigt. Das Deutsche Reich hieß fortan: heiliges römisches Reich deutscher Nation. Die Kaiserkrone war zwar eine Verherrlichung der deutschen Könige, denn sie waren sogar Schirmherren der katholischen Kirche, aber die Behauptung derselben hat den Deutschen viel Blut gekostet und Deutschland oft in großes Unglück gestürzt; ja sie hat seine Zerstückelung vorbereitet. Während der Kaiser in Deutschland war, erhoben die römischen Edelleute sich gegen ihn. Er ging daher (966) zum dritten Male über die Alpen und hielt ein furchtbar Gericht über alle, die das kaiserliche Ansehen verachtet hatten. Dann berief er seinen Sohn Otto Ii. nach Rom und ließ ihn zum Kaiser krönen. Da warb er für ihn um die griechische Prinzessin T h e o p h a n i a, welche die Provinzen Apulien und Cala-brien als Brautschatz mitbringen sollte, um so ganz Italien mit dem römisch-deutschen Reiche zu vereinigen. Der damalige Kaiser von Griechenland lehnte aber diesen Antrag ab, und es kam zu einem Kampfe. Sein Nachfolger jedoch bewilligte Theo-' phania für Otto Ii. Segensreich war die Stiftung des Erzbistums Magdeburg, durch Otto I. Auch die Silberbergwerke am Harz wurden unter ihm angelegt. Otto I. hat durch seine Persönlichkeit die deutsche Kaiserkrone zur glänzendsten der Erde gemacht, er hat daher mit Recht den Beinamen des Großen erhalten. Wie sein Vater, so starb auch er zu Memleben an der Unstrut (973) und wurde in dem Dom zu Magdeburg begraben. Nach Otto I. regierten in Deutschland noch drei Kaiser aus dem sächsischen Hause: Otto Ii., Otto Iii. und Heinrich Ii. oder der Heilige. — Otto Ii. (973 — 983) gedachte die griechischen Besitzungen in Italien an sich zu reißen, erlitt aber eine furchtbare Niederlage. Sein Sohn Otto Iii. (983 —1002) wurde von feiner Großmutter Adelheid und feiner Mutter Theophania undeutfch erzogen. Aus Vorliebe für Italien wollte er seine Residenz nach Rom verlegen. Der fromme Heinrich Ii. (1002 —1024) hatte viel mit widerspenstigen Großen zu kämpfen und zog dreimal nach Italien. Mit ihm erlosch das sächsische Königshaus. Hlttig, Die Weltgeschichte itt Bildern, n. 2

5. Mittlere Geschichte - S. 89

1892 - Leipzig : Reisland
— 89 — wurden. Eine einzige Bibel kostete 600 Mark. Nur der Reiche konnte sich daher die Mittel zur geistigen Bildung verschaffen. Nun hatte man bereits die Erfindung gemacht, Heiligenbilder und Spielkarten auf Holztafeln auszuschneiden, diese mit Farbe zu überziehen und auf Papier abzudrucken. Bald aber schnitt man, wie der Holländer Lorenz Koster, ganze Seiten Schrist in die Holztafeln und bestrich diese mit Schwärze, allein da mußten für jede neue Seite neue Tafeln geschnitten werden. Gutenberg, der 1424 wegen innerer Zerwürfnisse in Mainz sich nach Straßburg begeben hatte, beschäftigte sich außer andern Künsten auch mit dieser. Da kam er auf den glücklichen Gedanken, einzelne Schriftzeichen in buchene Stäbchen (daher der Name Buchstaben) auszuschneiden, mit Faden zu Zeilen zu verbinden, mit Tinte oder Lampenruß zu bestreichen und abzudrucken (1436). Diese Stäbchen konnten nach dem Gebrauche wieder auseinandergenommen und zu neuem Drucke benutzt werden. Aber die hölzernen Buchstaben zersprangen leicht, und Gutenberg wühlte bleierne. Auch erfand er die Presse. Durch diese Versuche war der Erfinder in Schulden geraten; er ging daher in seine Vaterstadt Mainz zurück, wo er sich mit dem reichen Goldschmied Johann Faust (Fust) und Peter Schöffer aus Germersheim, einem äußerst geschickten Manne, verband. Faust sah bald, daß mit Gutenberg etwas anzufangen sei; er lieh ihm daher Geld zur Vervollständigung seiner Geräte. Aus Schöffers Rat wurden die Lettern nicht mehr mühsam ausgeschnitten, sondern in Formen gegossen. Auch erfand letzterer die Druckerschwärze aus Kienruß und Leinöl. Die neue Kunst schritt rasch vorwärts. Das dankbare Gemüt des Erfinders wollte aber die von Gott geschenkte Einsicht auch sogleich zu Gottes Ehre anwenden. Das erste gedruckte Buch war ein lateinischer Psalter von 1457. Jetzt verlangte Faust plötzlich von Gutenberg sein ihm dargeliehenes Kapital. Da er nicht zahlen konnte, nahm Faust seine Druckerei in Beschlag. Gutenberg ging wieder nach Straßburg, von wo er nochmals nach Mainz zurückkehrte, um mit dem Gelde des Ratsherrn Humery eine neue Druckerei zu gründen. Das erste Buch, das Faust und Schöffer druckten, war eine lateinische Bibel. Da eine solche, wovon eine Abschrift bisher 4—500 Gulden gekostet hatte, von jetzt an nur

6. Mittlere Geschichte - S. 90

1892 - Leipzig : Reisland
— 90 — 30 galt, so sagten die Mönche, welche nun nichts mehr mit Abschreiben verdienten, Faust habe einen Bund mit dem Teusel gemacht. Als bei einem Bischofsstreite die Stadt Mainz durch Erzbischof Adolf von Nassau in Brand gesteckt wurde, verbrannte auch Fausts Werkstätte, und Gutenbergs Druckerei geriet ins Stocken. Damals zerstreuten sich die Buchdrucker-gehilfen, die man, um das Geheimnis zu bewahren, ängstlich bewacht hatte, nach Augsburg, Nürnberg, Italien rc., und die Kunst wurde Gemeingut. Gutenberg wurde zu Eltville unter die Hofjunker des Erzbischofs von Mainz aufgenommen und lebte arm, aber sorgenfrei bis 1466. Im I. 1837 hat ihm die Stadt Mainz ein Denkmal gesetzt. Gleichzeitig mit der Buchdruckerkunst wurde auch die Kupferstecherkunst erfunden und bald durch Einführung des Scheidewassers statt des Grabstichels vervollkommnet. 2. Kulturgeschichtliches. Waren es früher die Klöster gewesen, welche die Wissen sch aften gepflegt und zum Teil gerettet hatten, so traten später, als sich das Verlangen nach einer Verbesserung der Kirche überall kundgab, die Mönche gegen jede wissenschaftliche Forschung auf und verketzerten alle, die das Wort Gottes in seinen Quellen aussuchten. Doch das aufbrechende Licht ließ sich nicht zurückdämpfen. Es ent- standen neue Bildungsanstalten und Universitäten, erst in Italien, dann in allen Ländern Europas. Die erste in Deutschland gegründete Universität war die zu Prag (1348).. Nach dem Muster derselben wurden in schneller Folge viele andre gestiftet: zu Wien (1365), zu Heidelberg (1386), zu Köln (1388), zu Erfurt (1392), zu Würzburg (1402), zu Leipzig (1409), zu Rostock (1419) u. a. Gelehrte wie Johann Reuchlin, Erasmus von Rotterdam und der edle Ulrich von Hutten wetteiferten mit den Italienern in Kenntnis griechischer und lateinischer Sprache und Wissenschaft. Auch die deutsche Dichtkunst war nicht müßig, obgleich ihr Blütenalter zugleich mit dem Rittertums geschwunden war. Das deutsche Minnelied und die ritterlichen Helden-gesänge der Minnesänger waren verstummt; dagegen begannen die ehrbaren Meister in den Städten ihre Stimme zum zunftmäßigen Gesänge zu erheben. Es bildeten sich nach Art der Handwerkerzünfte die Meistersängerzünfte. Die Mitglieder derselben zerfielen in Schüler (Schulfreunde), Sänger und Meister. Es war genau festgesetzt, welches Maß von

7. Mittlere Geschichte - S. 53

1892 - Leipzig : Reisland
— 53 — Masse des Volkes unzugänglich. Schulen gab es nur Bet den Domstiftern und Klöstern. Letztere haben sich auch dadurch unvergängliches Verdienst erworben, daß sie die in Handschriften aufbewahrten Schätze der Gelehrsamkeit, die Werke der alten römischen und griechischen Klassiker auf die Nachwelt brachten. Die Künste blühten neben dem Handwerk in den Städten, und beide waren aufs innigste miteinander verbunden. Am erhabensten offenbarte sich dies in der Baukunst. Noch reden die erhabenen Dome und Kirchen aus jener Zeit als unvergängliche Denkmäler von der bewunderungswürdigen Ausdauer und Geschicklichkeit unsrer Vorfahren. Die altdeutsche (gotische) Baukunst verbindet die größte Erhabenheit mit wunderbar geheimnisvoller Schönheit. Hoch streben die schlanken Pfeiler und Säulenbündel wie Palmen zu den hohen Kreuzgewölben aus, und im Helldunkel des Doms hebt sich das Gemüt zum Unendlichen empor. Aber nicht bloß die Kirchen, sondern auch die Burgen, Paläste, Rathäuser und andre öffentliche Gebäude trugen das Gepräge des kirchlichen Baustils. Die deutsche Dichtkunst erlebte zur Zeit der Hohenstaufen ihr erstes goldenes Zeitalter. Minnesänger, meist edler Abkunst und edlen Geistes, befangen an den Höfen kunstliebender Fürsten die Frauenliebe (Minne) und die Reize des Lebens, die Kriegsabenteuer der Ritter und ihre Turniere, die Schönheiten der Natur und andächtige Empfindungen. Fast alle waren Dichter, Komponisten und Sänger in einer Person, daher sie in der Sprache jener Zeit oft auch Fiedler und Spielleute hießen. Einer der frühesten dieser Minnesänger (um 1180) ist Heinrich von Veldeck; nicht minder beliebt als Liederdichter waren Walter von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, Reimar von Zweier, Hartmann von der Aue, Gottfried von Straßburg u. a. Berühmt ist der Sängerkrieg auf der Wartburg, ein Wettgesang, der am Hofe des kunstliebenden Hermann von Thüringen stattfand (1207). Hierbei wurde der ausgezeichnete Minnesänger Heinrich von Ofterdingen, der das Lob seines Herrn, Leopolds von Österreich, sang, nur dadurch vom sichern Tode gerettet, daß ihn die schöne Landgräsin Sophie beschützte.

8. Mittlere Geschichte - S. 88

1892 - Leipzig : Reisland
Pergament. Schon vor Christi Geburt kannten die Chinesen die Bereitung des Baumwollenpapiers; von ihnen lernten es die Araber kennen, durch welche der Gebrauch des Papiers bald allgemein wurde. Eine andere wichtige Erfindung ist die des Schießpulvers. Die Chinesen geben sie für eine alte Erfindung ihres Volkes aus; von ihnen soll es zu den Arabern gekommen sein. Schon im 12. Jahrhundert brauchte man auch in Deutschland eine Art Pulver zur Sprengung des Gesteins. Gewöhnlich bezeichnet man aber den Franziskanermönch Bert-hold Schwarz zu Freiburg im Breisgau als Erfinder des Schießpulvers. Er lebte um 1350 und beschäftigte sich gern mit chemischen Untersuchungen, um das Goldmachen zu erlernen. Einst hatte er Salpeter, Schwefel und Kohle in einem Mörser zerstoßen und diesen mit einem Steine bedeckt. Als er Feuer anschlug, fiel ein Funke hinein; die Mischung entzündete sich und warf den Stein vom Mörser mit einem heftigen Knall in die Höhe. Was Berthold mit Schrecken bemerkte, teilte er andern mit. Es wurden für den Gebrauch im Kriege mörserähnliche Röhren gemacht, die man auch Mörser nannte. Sehr bald verlängerte man die Mörser zu Kanonen, und in diese Donnerbüchsen legte man erst Steine, dann Kugeln. Später erfand man tragbare Gewehre, Handbüchsen, die damals, wie die Kanonen, mit Lunten abgebrannt wurden. Erst später (1517) erfand man in Nürnberg das Feuerschloß. Die Anwendung des Schießpulvers zum Kriegsgebrauch brachte im Kriegswesen eine große Änderung hervor; das Rittertum ging allmählich unter, da die alten Waffen der Ritter den ferntreffenden Büchsen nachstanden und Kraft des Armes und Rüstungen nichts mehr halfen. Von nun an verrichteten Söldlinge (Soldaten) den Waffendienst; es bildeten sich stehende Heere. Eine weitere Erfindung war die der Taschenuhren von Peter Hele zu Nürnberg (um 1560). Von tiefgehender Wirkung auf die Umbildung des geistigen Lebens der Welt war die segensreiche Erfindung der Buchdruckerkunst durch den deutschen Edelmann Johann Gensfleisch zum Gutenberg, gewöhnlich Johann Gutenberg genannt, geboren zu Mainz 1397. In früherer Zeit mußten die Bücher abgeschrieben werden, was sehr zeitraubend war, so daß dieselben sehr teuer bezahlt

9. Mittlere Geschichte - S. 91

1892 - Leipzig : Reisland
— 91 — Reimen und Silben das Bar eines jeden Meistergesanges haben mußte; ein Bar aber bestand wieder aus „Gesätz, Abgesang und Stollen". Außerdem gab es noch eine Menge kleinlicher Vorschriften über die Sprache, den Stil und das Absingen, sowie gewisse Kunstgriffe der Meistersünger, welche gleich den Kunstgriffen der Handwerksmeister geheim gehalten wurden. Das Wettsingen ward bei besonderen Festlichkeiten angestellt und die Merker hatten auf die vorkommenden Fehler zu achten und sie zu bestrafen. Unter den erteilten Preisen war der höchste eine Kette mit dem Bilde des Königs David, des Psalmendichters. Der Mittelpunkt des Meistergesanges war Nürnberg. Dort lebte (1494—1576) als geachteter Bürger und Meister, der berühmteste aller Meistersänger, der Schuhmacher Hans Sachs, der eine unglaubliche Menge von Fastnachtsspielen, poetischen Erzählungen und Schwänken gedichtet hat. Noch höher als die deutsche Dichtkunst jener Zeit stand die Malerei. Besonders glänzte zur Zeit Maximilians der große Meister Albrecht Dürer (1471—1528), ein Schüler Michael Wohlgemutes, des damals besten Malers in Nürnberg. Sein Zeitgenosse war der berühmte Erzgießeo Peter Bischer (1455—1529). Vi. Zeitalter der Deformation. 15. Anfang der Reformation. 1. Luthers Jugend. Hans Luther, ein armer Bergmann aus dem thüringischen Dorfe Möra, war mit seiner Frau Margarete nach Eisleben zum Jahrmarkt gereist; dort wurde ihm am 10. November 1483 ein Sohn geboren, der am folgenden Tage, welcher gerade Martinstag war, getauft und Martin genannt wurde. Bald darauf zogen die Eltern nach Mansfeld, da Hans Luther in den dortigen Bergwerken lohnendere Arbeit fand. Aber auch hier mußte die Familie erst mit bitterer Armut kämpfen. Von feiner Hausfrau unterstützt, arbeitete indes Hans Luther rüstig fort, und

10. Neuere Geschichte - S. V

1895 - Leipzig : Reisland
— V — um strenge Beurteilung. Er wird jedem zum größten Danke verpflichtet sein, der sich die Mühe nicht verdrießen läßt, die etwa bemerkten Mängel und Ausstellungen ihm schriftlich oder mündlich mitzuteilen. Dabei kann sich der Unterzeichnete nicht versagen, hier dem Herrn Schulrat Dr. Hempel seinen Dank auszusprechen für die liebenswürdige Zuvorkommenheit, mit welcher derselbe einen Teil des Manuskripts und den Plan des ganzen Merkchens durchgesehen und kritisiert hat. So möge denn das Buch sich Freuude werben unter den Berussgeuosseu und Segen stiften in der Kinderwelt. Leipzig, 14. April 1883. Der Verfasser. Vorwort zur zweiten Auflage. In der Thatsache, daß schon jetzt eine neue Auflage von diesem 3. Bändchen nötig geworden ist, sehe ich den erfreulichen Beweis, daß das Werk Freuude und Leser gefunden hat; und es hat in der That nicht nur die Empfehlung des Hohen Königl. Sachs. Ministeriums für Kultus und öffentliche,: Unterricht erlangt, sondern auch in den verschiedensten Gegenden des deutschen Vaterlandes Eingang gefunden. Die neue Auflage ist, einige Zusätze kulturhistorischen Inhalts abgerechnet, in seinen ersten zwei Teilen fast unverändert geblieben, während im dritten aus äußeren und inneren Gründen bedeutende Kürzungen vorgenommen werden mußten. Auch in seiner neuen Gestalt wird sich hoffentlich das Werkchen die alten Freunde erhalten und viele neue dazu erwerben, damit es unfern Schülern immer mehr zu einem treuen Wegweiser durch die Geschichte ganz besonders unseres Vaterlandes werde. Leipzig, 4. Februar 1890. Der Verfasser.
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